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Könnten Sie kurz skizzieren, welchen Stellenwert Technologie und Digitaltechnik im Gesamtbild NEOMs einnehmen – und wie wichtig diese Dinge für den Erfolg des Projektes sind?
Technologie und Digitaltechnik bilden bei NEOM die Grundlagen zum Aufbau der ersten kognitiven Gemeinschaft weltweit. Dazu schlagen wir drei unterschiedliche Wege ein. Zunächst schaffen wir ein kognitives technologisches Ökosystem – mit zukunftssicherer IT-Technik und einer im wahrsten Sinne des Wortes intelligenten Universalplattform: intuitiv, vorausschauend und immersiv.
Dazu bauen wir ein facettenreiches, durch und durch innovatives Partnernetz zur Entwicklung von Lösungen und Geräten auf, die unser Leben schöner machen und den Fortschritt beschleunigen. Und schließlich entwickeln wir neuartige differenziert-flexible Datenschutzwerkzeuge und -lösungen, die in einer vertrauenswürdigen, personalisierten und kognitiven Welt schlichtweg unerlässlich sind.
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An welchen weltweiten Innovationen arbeitet Ihr Team?
Dazu kommen so einige weltweite Innovationen, die bereits in den Startlöchern stehen – wir haben noch so manches Ass im Ärmel. Wenn Sie an universelle Konnektivität, bahnbrechende Technologien, überragende Rechenleistung und unbegrenzte Wahlmöglichkeiten in einer kognitiven Gemeinschaft denken, können Sie sich bereits vorstellen, auf welche Bereiche wir uns beim Virtualisieren des Realen und beim Realisieren des Virtuellen konzentrieren.
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Bei NEOM dreht sich alles um eine nahtlose Gemeinschaft – könnten Sie erläutern, was das überhaupt bedeutet, und wie sich so etwas erreichen lässt?
Aus technologischer Sicht bedeutet dies eine ineinandergreifende, intelligente und belastbare Umgebung. Eine Umgebung, in der alles mit allem ganzheitlich zusammenarbeitet, um ein vorausschauendes, personalisiertes und immersives Erlebnis zu bieten – mit eigenständigen, selbstreparierenden Diensten, die den Alltag lebenswerter machen.
Aus gesellschaftlicher Sicht steht eine nahtlose Gesellschaft für eine Lebensgemeinschaft ohne Hürden, in der ganz unterschiedliche Menschen eine Gemeinschaft bilden, die ihre Individualität respektiert und fördert. NEOM möchte Menschen ein wundervolles Lebensumfeld bieten, in Harmonie mit Natur, Technik und von Mensch zu Mensch.
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Künstliche Intelligenz der nächsten Generation klingt nach einer ziemlich großen Sache. Könnten Sie mit einfachen Worten erklären, was man sich darunter vorstellen kann?
Das ist eine echte Herausforderung. Und genau deshalb brauchen wir die hellsten und innovativsten Köpfe, die mit uns daran arbeiten. Hinter den Kulissen braucht es Einfallsreichtum, technisches Können und kreative Problemlösungsideen. Für den Nutzer wird sich alles intuitiv anfühlen, fast so, als müsste er seine Wünsche gar nicht mehr aussprechen. Das Leben wird einfacher, bietet noch mehr Lebensqualität.
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Wie wird moderne Robotik eingesetzt und was lässt sich damit erreichen?
Schon heute sorgt die Robotik dafür, dass zahllose Aufgaben unglaublich schnell und präzise erledigt werden können. Wir können uns unendlich viele Anwendungen vorstellen, bei denen solche Vorzüge ganz neue Möglichkeiten erschließen, in sämtlichen Branchen und bei allen Facetten des täglichen Lebens. Moderne Robotik schafft neue Lösungen, die endlich wahre Synergien bei der Mensch-Maschine-Beziehung ermöglichen. Dies legt den Grundstein für eine echte Zusammenarbeit, auf die wir uns verlassen können.
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Welche neuen Wachstumschancen erschließen sich mit einem kognitiven Ökosystem?
Mit einer kognitiven technologischen Infrastruktur schaffen wir auch für andere Geschäftszweige die Möglichkeit, umfassende Konnektivität und überragende Rechenleistung, zusätzlich unsere vorausschauende Analytik und Immersionsmöglichkeiten zu ihrem Vorteil einzusetzen. Darüber hinaus fördern und unterstützen wir auch weitere Innovationen rund um kognitive Lösungen, die uns unserem Ziel näherbringen.
Da Lösungen und Plattformen auch kommerziell eingesetzt werden, entstehen damit zahlreiche Arbeitsplätze in neuen Unternehmen – wie auch in der Dienstleistungsbranche, die sich rund um solche Unternehmen entwickelt. Und da NEOM unermüdlich auf Innovationen zum Sichern unserer Spitzenposition setzt, wird sich dieser Zyklus auch in Zukunft fortsetzen. Ein kognitives Ökosystem schafft neue Chancen für jeden, ganz gleich, ob in der realen oder virtuellen Welt.
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Gehen Sie davon aus, dass NEOMs innovative Pläne zu einem besseren Leben mit Technologie auch von anderen Nationen aufgegriffen werden?
Wir sehen bereits jetzt großes Interesse in anderen Ländern. Aber da man dort mit veralteten Infrastrukturen und weiteren Einschränkungen zu kämpfen hat, dürften – wenn überhaupt – nur sehr wenige Länder in der Lage sein, unser Beispiel zu kopieren. Wir befinden uns in einer außerordentlich glücklichen Lage. Allerdings bieten wir kompatible Module an, darunter auch unsere kognitive Plattform, die andere Länder oder Städte entsprechend an ihre Gegebenheiten anpassen, damit eine besser verbundene, intelligentere und immersivere Umgebung mit dem Mensch im Mittelpunkt realisieren können. Wir schaffen auch Voraussetzungen für wagemutigere Projekte, die Einschränkungen durch veraltete Technik hinter sich lassen und kognitive Städte mit einer einsatzfertigen Grundstruktur von Grund auf neu gestalten möchten.
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Welchen zeitlichen Rahmen haben Sie sich zur Umsetzung Ihrer technischen und digitalen Ziele gesetzt?
Obwohl wir uns noch in der Anfangsphase befinden, steht jetzt schon fest, dass es auf lange Zeit eine Menge anzupacken gilt. Unsere Vorhaben und Ziele entwickeln sich parallel zu unserem Bedarf bei NEOM. Bis Ende 2021 werden wir zahlreiche Produkte und Lösungen vorgestellt haben, die nur den ersten Schritt zum Erreichen der wirtschaftlichen Diversifikationsziele des Königreichs bilden. Zeitgleich bauen wir die technologische Infrastruktur nebst Lösungen für unsere kognitive Welt direkt bei uns auf.
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Welches Vermächtnis möchten Sie künftigen Generationen mit auf den Weg geben?
Wir denken bei allem, was wir tun, auch an künftige Generationen. Und dabei geht es um weit mehr als um Arbeitsplätze und Reisen ins Weltall. Die kognitive Welt, die wir aufbauen, wird vorausschauend, persönlich abgestimmt, kontextorientiert und immersiv sein. Diese Grundlage bedeutet einen Quantensprung beim Einsatz von Technologien, die mehr bewirken, Grenzen überwinden und vor allem nachhaltig sind.
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Ein kognitives Erlebnis beruht vor allem auf Vertrauen. Wie schaffen wir die richtigen Voraussetzungen, damit NEOM-Bewohner diese neue Lebensweise voll und ganz genießen können?
Vertrauen muss man sich verdienen; in einem Tempo, bei dem sich der Gebende wohlfühlt und niemals enttäuscht wird. Wir ermöglichen unseren Bewohnern, ihren Datenschutz selbst zu bestimmen: selbst darüber zu entscheiden, welche persönlichen Daten mit welchen Geräten und Plattformen, für welche Zwecke und in welchem Kontext gesammelt, verwendet und gespeichert werden dürfen.
Je mehr Vertrauen wir verdienen, desto mehr Daten vertraut man uns an. Genau so können wir vorausschauende und unabhängige Dienste für den ganz persönlichen Bedarf bieten. Wenn Menschen nach und nach all das erleben, was ihnen NEOM zu bieten hat, werden sie diesen neuen Lebensweg begrüßen und zu ihrem eigenen, ganz persönlichen Weg machen.